Schiller, Friedrich - Kabale Und Liebe - Interpretation Ii/6 - Grin

[1] Schiller hat die gesellschaftliche Wirklichkeit der Zeit zur primären Bedingung der Tragik seiner Heldin Luise erkoren und ist "damit über die zu seiner Zeit vielgespielten bürgerlichen Rührstücke" [2] hinausgelangt. Die Anregung dazu kam durch sein eigenes Gefühl der Auflehnung gegenüber dem gesellschaftlichen System und gegen den Herzog Karl Eugen und der Unmoral vieler Regenten der Zeit. Schiller, der die Kluft zwischen dem Adel und dem Bürgertum am eigenen Leibe durch seine Liebe zu einer Adeligen miterlebt hat, drückt so in >Kabale und Liebe< in gewisser Weise seine eigenen Gedanken und Gefühle aus. Ob das eigens Erlebte auch Einfluss auf die Charaktere in dem Drama selbst nimmt, lässt sich nicht sagen, aber denkbar könnte es zumindest sein. Ferdinand als ein Synonym für Schiller selbst und Luise eines für seine Geliebte anzusehen, würde allerdings zu weit gehen. 2. 2) Interpretationsansätze Die Ansätze, das Trauerspiel zu deuten, sind vielfältig: Bis heute ist kein Drama Schillers so umstritten und stellt die Auslegung vor so verwickelte Probleme wie >Louise Millerin< bzw. >Kabale und Liebe<.

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Es "[... ] findet sich auch im dritten Stück [>Kabale und Liebe<; Anm. d. Verf. ] Schillers wieder die schon vertraute Ge­genüberstellung von Intrige und Ideal und ihre geheime Korrespondenz: Ferdinand von Walter gibt mit der Abstraktheit seiner Liebe, die weder die reale Welt noch die Geliebte in ihrem Sosein wirklich wahrzunehmen vermag, die Vorraussetzung für das schreckliche Zerstörungswerk der Intrige; aber schon die Erscheinungsform der Intrige selbst und ihre Träger sind verwan­delt. " [5] 2. 1) Ferdinands Liebe Gründe, die die Liebe von Ferdinand und Luise zum Scheitern bringen, sind die großen Charakterunterschiede, welche die beiden Figuren zeigen, obwohl sie sich lieben. Es könnte alles ganz einfach sein: Luise liebt Ferdinand und ihre Liebe wird erwidert. Ferdinand ist eher ein draufgängerischer >Stürmer und Dränger<. Er lässt sich von seinem Vater nicht einschüchtern und bietet ihm die Stirn, indem er sich dem Willen des Vaters, die Beziehung zu Luise zu beenden, widersetzt [6].

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Lady Milford hat die geplante Verlobung mit Ferdinand eingefädelt. Sie hat den Herzog glauben gemacht, dass er sie damit trotz der Ablehnung durch seine neue Gemahlin am Hof halten kann, aber in Wahrheit will sie mit Ferdinand den Hof verlassen. Sie hat ihn ausgesucht, weil sie sich in ihn verliebt hat und sie mit ihm frei sein möchte. Wurm, der Sekretär des Präsidenten, ist gegen die Beziehung von Luise und Ferdinand, weil er selbst Luise heiraten möchte. Er hat bereits im Herbst mit ihrem Vater gesprochen und er hat ihr eine Verlobung zugesagt, wenn sie auch will. Lediglich Luises Mutter befürwortet die Beziehung zwischen ihrer Tochter und Ferdinand, da sie von den Geschenken, die Luise erhält profitiert. Sie kann Luxusgüter wie Kaffee und Schnupftabak genießen und träumt schon von einem gesellschaftlichen Aufstieg. Aufgrund ihres Geltungsbedürfnisses erzählt sie Wurm von der Liebesbeziehung und bringt dadurch die Geschehnisse erst ins Rollen. Autorin: Kirsten Schwebel Hinweis: Ihr bereitet euch auf eine Prüfung zu Kabale und Liebe vor?

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Auch Lady Milford steht als Figur dazwischen, die bürgerliche Werte angenommen hat und sich vom höfischen Leben mit all seinen Schatten abwendet. Auch auf der bürgerlichen Seite wird von Schiller ein Generationenkonflikt aufgezeigt. Luises Vater ist ein Vertreter der alten Generation. Bildung hat für ihn kaum einen Stellenwert. Die neumodischen Bücher, die Luise von Ferdinand als Lektüre erhält, betrachtet er abschätzig. Die Lektüre der heiligen Schrift ist ihm Bildung genug. Luise hingegen steht – in idealisierter Form – für die oben bereits genannten bürgerlichen Werte. In Kabale und Liebe gibt es zwei Liebeskonflikte. Zum einen gibt es den Liebeskonflikt zwischen Lady Milford und Ferdinand. Die Milford scheint den sittsamen und gebildeten Ferdinand ehrlich zu lieben. Durch die Liebe Ferdinands erhofft sie sich eine Erlösung aus den Schranken des höfischen Lebens. Doch ihre Liebe wird nicht von ihm erwidert. Dennoch versucht die Milford, ihre Nebenbuhlerin auszustechen und sich die öffentlich verkündete Verbindung mit dem Sohn des Präsidenten nicht streitig zu machen.

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2. Die Konflikte in "Kabale und Liebe" Kabale und Liebe wird durch drei maßgebliche Konflikte geprägt, die zwischen den Charakteren der Handlung ausgefochten werden: Konflikt der Stände Konflikt der Generationen Liebeskonflikte Ständekonflikt / Wertekonflikt In Schillers Drama kommt es zur Auseinandersetzung zwischen der Hofgesellschaft und der aufstrebenden bürgerlichen Welt. Der Hofgesellschaft ist dabei jedes Mittel recht, um den eigenen Lebensstandard, Prunksucht und Macht zu erhalten und zu vermehren. Das Drama zeigt auf eine Zeit, in der der französische Einfluss und das französische System (unter Sonnenkönig Ludwig XIV. ) sich auch auf den deutschen Adel ausgebreitet hatte. Der Verfall der Sitten hatte sich breit gemacht und wurde durch das hierarchisch aufgebaute, höfische System gestürzt. Durch Intrigen oder günstige Hochzeit konnte man in diesem System den eigenen Machtbereich erweitern und andere zum Sturz bringen. Die Familie im Adelsstand diente zum Machterhalt. Beamte waren in dieses System integriert.

Der Präsident, der geplant hat, seinen Sohn mit Lady Milford, der Mätresse des Herzogs, zu verheiraten, um mehr Macht bei Hofe zu erreichen, ersinnt mit seinem Sekretär Wurm, der selbst in Luise verliebt ist, eine List, um die Liebenden zu entzweien. Deswegen lässt er Luises Eltern verhaften und setzt so Luise unter Druck. Er zwingt sie, einen Liebesbrief an den Hofmarschall von Kalb zu schreiben, mit dem er Ferdinand eifersüchtig und wütend machen will. Wurm erklärt Luise, dass sie einen Eid schwören muss, den Brief freiwillig geschrieben zu haben, da sonst ihre Eltern hingerichtet würden. Der mir vorliegende Ausschnitt aus der ersten Szene im ersten Akt, handelt von einem Gespräch zwischen Miller und seiner Frau. Sie diskutieren über die Beziehung zwischen Ferdinand und Luise. Dabei ist die Frau für die Beziehung jedoch der Mann dagegen. Miller hat wohl vor dem dargelegten Geschehen noch mit seinem Violoncello gespielt. Er geht schnell auf und ab. Währendessen seine Frau ruhig an einem Tisch sitzt.

Inhaltsverzeichnis I. 1. Einleitung 1. 1 Fragestellung und Erkenntnisziel 1. 2 Vorgehensweise II. 2. Werk 2. 1 Entstehungsgeschichte des Dramas 2. 2 Interpretationsansätze 2. 3. 1 Ferdinands Liebe 2. 2 Luises Liebe 2. 4 Sprache 2. 4. 1 Sprache der kleinbürgerlichen Welt 2. 2 Sprache der höfischen Welt 2. 3 Sprache der Liebenden Anhang Literaturverzeichnis 1. Einleitung: 1. 1) Fragestellung und Erkenntnisziel These: Da die Sprache zu einer "naturwahren Darstellungsweise" beiträgt, kann man aufgrund der verschiedenen Redeweisen der Protagonisten unter anderem auch Rückschlüsse auf die jeweilige Entwicklung der Charaktere ziehen. So verfolgt meine Arbeit die Intention, aufgrund der Sprachanalyse der handelnden Personen, Einblicke in deren Charaktere zu offenbaren. Da in diesem Zusammenhang auch der Inhalt, speziell die Liebesbeziehung zwischen Ferdinand und Luise, wichtig ist, um die entsprechenden Reaktionsweisen und Handlungsmuster mit deren Auswirkungen auf die Sprache zu verstehen, sind der Sprachanalyse Interpretationsansätze vorangestellt.